Es Bettche en sei nau Kass
Es „Bettche“ en sein „Aujust“ hatten schon jahrelang mit viel Erfolg ihren Laden geführt, als ihre Tochter Annette, die nicht nur Orthopädieschuhmacherin gelernt hatte, sondern umgehend auch noch Meisterin geworden war, mit ins Geschäft einstieg. Sie sagte ganz klar, dass dies die einzige Art wäre, geschäftlich zu überleben, denn solange ihre Eltern noch die Stammkundschaft weiter bedienen konnte, würde sie mit der Orthopädie ein neues Standbein aufbauen. Der alte Laden wurde in Etappen umgestaltet, barrierefreie Ein- und Übergänge, freier Blick in die Werkstatt, Beratungsecken und …
… ein neues Lager- Abrechnungs- und Kassensystem vervollständigten die neue Ära des neuen Spezialgeschäftes ►
Anettes Orthopädie, Schuh- und Bekleidungshaus
Jetzt mussten nur noch die Eltern lernen, mit der neuen Kasse umzugehen. Kurzerhand wurde Aujust dazu verdonnert, einen Einkauf zu tätigen, den Bettchen dann in die Kasse eingeben musste. Am Ende stand leuchtete ein Zahlbetrag von 42,55 DM auf, darunter pulsierte das Wort „Gegeben“. Aujust legte einen Fünfziger hin, kramte im Geldbeutel nach Münzen und legte einige auf den Münzteller. Bettche griff sich zwei Markstücke und einen Fünfziger, tippte sorgfältig 52,50 ein und bestätigte…
… um dann völlig entgeistert auf die Anzeige zu starren ►
Rückgeld 9,95 DM
»En woas soll aich etz mache, etz stimm däi ganz Kass naumie …«
»Ach Bettche, ganz eefach, de Rest mache mer wäi froier, Du musst mer eichendlich 9,95 Mark gewwe, aich gewwe der däi 5 Fennich, däi fiern Zehner fehn, Du gebst mer en Zäiemarkschei– en schunn stimmt alles! En wann es Anettche etz de Zweschestaand vo de Kass obdreckt, werschte seh, doas basst!«
Anette, die sich vor Lachen kaum halten konnte, setzte dazu:
»En wanns wirrer bassiert, eefach de ruure Knopp met dem C droff drecke, bies es wirrer do es, wuu es noch richtich woar, bei „Gegeben“!«