Ablage Reimedichter
in Gedichte, wie sie gerade anfallen 27.03.2022 15:43von Harald.Herrmann • | 785 Beiträge
Niveau
Wird das Niveau mal bodennah
Am Ende gar beschnitten
Rundum gecremt mit Nivea
Es wäre durchgeglitten
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Nikolaus-Großauftrag
Lieber starker Nikolaus.
ich stell dir achtzig Schuhe raus!
Die sind, das sieht man ganz genau,
ein Teil der Schuhe meiner Frau.
Die haben sich hier angesammelt
teils nagelneu und teils vergammelt,
zu klein, zu groß, auch ausgeleiert,
es sieht grad aus, als ob sie eiert.
Ich bitte Dich, füll diese Schuhe
bedächtig und in aller Ruhe
mit möglichst vielen Büchsen Bier
wenns geht pro Schuh mit mindest vier …
Demnächst, wenn zu der Tagesschau
mir wird im Magen etwas flau,
hol ich mir ein paar Bier zur Nacht:
»Die hat der Nikolaus gebracht!«
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Das Weiderösslein
Sah ein Rab’ ein Rösslein steh’n,
Rösslein auf der Weiden
Hinter dem dampft es so schön,
das wird ihm niemand neiden.
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Das Herbstzeit-Los
Ich kaufe mir jetzt Herbstzeit-Lose
und hoffe auf den Hauptgewinn.
Ich trag auch draußen Jogginghose,
denn unten zu macht sicher Sinn.
Ich bin im Winde gut behütet
mit Regenschutz-Südwester-Hut
im Frühlingr drin die Glucke brütet,
die Federn, ja, die wärmen gut
Auch gegen Nordwind hilft Südwester
im Sommer tut’s ein Hut aus Stroh.
Zum Aufwärmen ein Grog ist bester
der mit dem Rum, der auch heißt so …
Ich hab das Thema jetzt verloren …
… wie mein Verein mit sieben Toren!
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mer licht
Es lag, das fand er gar nicht nett,
der Dichter auf dem Totenbett.
Die Pflegerin hört, wie er spricht
kaum zu verstehen nur: »mer licht …«
Man sollte ebbes net vergesse,
der Dichterfürst war ja ein Hesse,
der kundtun wollte voller Wut:
»Mer licht hier awwer gar net gut …«
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gemeinsam einsam
Es hatte sich das Huhn Mathilde
mitsamt Hahn Freddie glatt verlaufen
und statt in eigene Gefilde
in einen fremden Hühnerhaufen
Man jagte gackernd alle beide
ganz hoch in einen Apfelbaum
Sort saßen sie dann Seit’ an Seite
voll Furcht und trotzdem wie im Traum.
Der Bauer lockte sie herunter,
zum Fressen stiegen sie herab.
Er schlich heran und hackte munter
den beiden ihre Köpfe ab
Gerupft, zerlegt, köcheln die beiden
im würzigen Gemüsetopf
Im Tod vereint für alle Zeiten,
dem Hofhund munden Fuss’ und Kopf.
Seit Tagen sucht die Wiwe Bolte
nach dem verschwund’nen Hühnerpaar.
der Bauer bot ihr, wenn sie wollte,
gern eine heiße Suppe dar …
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Ohne Mutter geht es nicht
Heute lob ich mal die Mutter,
die geschmeidig wie mit Butter
ihren Weg geht, es gefällt,
was die so zusammenhält.
Doch nach längerem Gebrauch
streikt die Mutter manchmal auch.
Sie bleibt starr, meist ungelegen,
lässt zu gar nichts sich bewegen.
Wenn der Herr des Hauses flucht
und nach einer neuen sucht,
schleppt er an, du liebe Güte
meistens eine echte Niete.
Ist die Mutter mal verbraucht,
überdreht und auch gestaucht,
Gönnt ihr einen neuen Schliff,
hat dann alles "voll im Griff".
Ja, die Mutter, blank, aus Stahl,
schafft das alles ideal!
Stärker noch - und niemals minder
stark - die Mutter eurer Kinder!
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Immer wieder kauend
Der Mensch kaut süßen Gummi aus
Spuckt ihn aufs Pflaster hin und wieder
Die Kuh käut sinnend Gräser wieder
Und scheidet sie natürlich aus
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Farm-Swinger
Der Bauer, der im Swinger-Wahn
besteigt, was er besteigen kann,
dem demonstriert man ganz gepflegt -
ein leerer Platz ist schnell belegt!
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Kein Frühlingsgedicht
Zum Frühling ein Gedicht zu schreiben,
das lasse ich jetzt gerne bleiben,
weil jeder schreibt, wie Pflanzen sprießen,
sie Unkraut jäten, Blumen gießen.
Am Morgen weckt mich Vogelbrüllen,
seh Hobbygärtner Mistbeet’ füllen,
der nachher ächzend Unkraut sticht
vom Frühling, nein, da schreib ich nicht
Auch nicht von aller Blütenpracht
die Allergien voll entfacht,
vom kurzatmigen Rasenschneiden -
ich werde strikt den Garten meiden.
Ich liege dann auf der Terasse,
mit Kolter, Buch und Glühweintasse,
die ich von Liebchen füllen lasse.
JAA
Frühlingsabende sind klasse …
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Mini-Latinum
Latein, die Sprache einst in Rom,
man hört sie heute noch im Dom,
in Kirchen, auch in Kathedralen
und manches Mal auch beim Bezahlen:
»Summa summarum, wie’s dort steht!«
Man ist solvent, bezahlt und geht.
Und hört nach einer knappen Stunde
als simpler Apothekenkunde
zur Frage: »Was ist denn da drin?«
»Nur Aqua, Glycol, Ascorbin …«
Man merkt, bei uns in "teutschem Land",
Latein ist omnidominant!
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Mehrzeiler - Bauernhofgedicht
Der Lehrer sprach: »Vergesst es nicht,
schreibt mit "wahrscheinlich" ein Gedicht!«
Vom Bauernhof, der Fritz, ein Schlauer,
legt sich im Hofe auf die Lauer,
notiert, was er so sehen kann
und schreibt es in Gedichtform dann.
am nächsten Morgen trägt er’s vor
mit unfreiwilligem(?) Humor:
»Zur Scheune geht die Magd, ist neu,
sie holt wahrscheinlich frisches Heu.
Zur Scheune eilt der Knecht, schaut froh,
wahrscheinlich braucht er neues Stroh.
Sie bleiben aus, ich schau mal nach,
wahrscheinlich gibt es Ungemach!
Die Magd liegt tot am Boden,
der Knecht liegt obenauf,
er zappelt noch ein wenig,
wahrscheinlich stirbt er auch …«
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Schüttelreim "Klonialisierung"
Was könnte den Hate-Speach des Klon toppen?
Würd’ er sich mit "Kumpeln im Ton" kloppen.
und dann noch ►
Coach und Couch
Nach manchem Coaching auf der Couch
ist die Gecoachte stark zerknautscht.
(Ist mir gerade so bei Couch eingefallen …)
Mein Obba hätts so gesaat ►
Erscht huu se gehuwwelt,
dann worn se verstruwwelt …
***
Aequivok-Schüttler "Schweinfurt(h)
Es tönt so mancher Schweinfurz
in Hinterhöfen Schweinfurths.
In Hinterhöfen Schweinfurts/Main,
da hört man manchmal mein Furzschwein
Schüttelreim "Beißwahn"
Verstört - denn auch beim Baden weiß er:
»Mir folgen alle Wadenbeißer!«
Gemach, Du musst nicht weinen, gichtig,
"Geistbeißer" nehmen keinen wichtig …
***
Schüttelreim "Monteurliebe"
Wenn ich in der Ferne stehe,
über mir die Sterne sehe.
küsse ich dein Bild in mir …
… bade es dann mild in Bier
Schüttlerick "Eberswalde"
Es stand oft im Hausflur in Eberswalde
mit Nudelholz in der Hand Webers Alte.
Sie zog in der heißen Wut,
das Ding über’n weißen Hut,
wenn Duft um ihn wie eines Ebers wallte.
Als Aequivok-Reim
Wenn um ihn der Duft eines Ebers wallte,
gabs Nudelholzdresche in Eberswalde …
***
Limerick "die Nette"
Ich ging abends hungrig zu Bette,
da sah ich im Traum eine nette,
zum Kühlschrank bei Nacht,
die Tür aufgemacht ►
die Leberwurst war ’ne ganz fette …
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