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Der U(e)ber-Stau in den Innenstädten

in Kommentarfunktion zu Themen im Autorenjournal1 01.11.2018 18:52
von Harald.Herrmann | 708 Beiträge

Wann kommt er, der U(e)ber-Stau in den Innenstädten?

Wem das Thema nichts sagt, wer mit dem App-Anbieter UBER nichts anfangen kann, hier eine kurze Skizzierung der momentanen Lage:

Ich nenne jetzt mal diese weltweit agierende Firma Uber, es gibt aber auch andere App-Anbietert, die alle nach dem gleichen System funktionieren …
Ein Kunde geht auf die App und bestellt ein Fahrzeug. Im gleichen Moment gehen Fahrtaufträge ins Netz, zuerst zu den angeschlossenen Fahrzeugen, Fahrern, die nahe genug stehen, um diesen Auftrag zur gewünschten Fahrzeit erledigen zu können. wenn der Fahrer annimmt, dann sind Strecke und Fahrpreis schon festgelegt, mit der Abrechnung hat der Fahrer nichts zu tun. Der Kunde hat zu jeder Zeit die Möglichkeit, auf dem Smartphone zu sehen, wo sich das Fahrzeug befindet und wann er es erwarten kann. Der Fahrgast rechnet mit dem App-Anbieter ab, der Fahrer bekommt später eine Abrechnung, in der alle ausgeführten Fahrten aufgelistet sind, von den Gesamteinnahmen werden dann die Vermittlungsgebühren abgezogen.
Im ersten Moment erscheint dieser Fahrdienst schlüssig, weil (meist) günstiger als ein normales Taxi - und in Ballungszentren flächendeckend pünktlich verfügbar.

Dass die Fahrer mit Privatfahrzeugen fahren, keinerlei Ausbildung und keine Gesundheitsprüfung haben müssen, die Versicherungen nicht so umfassend wie bei Taxis sind, die Ortskenntnis auch nicht nötig ist, das ist den meisten Kunden egal, Hauptsache man kommt günstig und pünktlich von A nach B.

Dass die Preise den Umständen angepasst werden, das ist in "good old Germany", wo Uber noch um Anerkennung kämpfen muss und ständig mit Gesetzen in Konflikt gerät, noch nicht so bekannt, aber in New York, wo diese Fahrdiensanbieter die "Yellow cabs" fast völlig verdrängt haben, kann eine Fahrt schon mal das mehrfache einer Taxifahrt kosten.

So weit, so gut fürs erste für die Fahrgäste hier bei uns, die begeistert diese Fahrdienste annehmen, bei niedrigen Fahrpreisen auch für Fahrten, die sonst mit dem öffenlichen Nahverkehr bis hin zu S- und U-Bahnen erledigt wurden.

Und jetzt kommt meine Frage ins Spiel! > Wann kommt er, der U(e)ber-Stau in den Innenstädten?

Wenn immer mehr Fahrgäste auf diese günstigen Fahrzeuge, die für die Zukunft als autonome Mehrsitzer geplant sind, um- und aus dem ÖPNV aussteigen wird die Zeitersparnis gegen die herkömmlichen Transportmittel Busse und Bahnen deutlich zurückgehen und kann in absehbarer Zeit zu völlig verstopften Innenstädten führen. Da (noch menschengesteuerte) Mehrsitzer das System "Zusammenfassung mehrerer Fahrten" schon austesten, weiß man inzwischen, dass die gefahrenen Kilometer pro Person und Wegstrecke nicht, wie geplant, verkürzt werden, sondern schon deutlich über denen von Taxis liegen.

Das angestrebte Konzept, den altertümlichen ÖPNV verschwinden zu lassen, um alle Reisenden günstig, schnell und pünktlich zum Ziel zu bringen, ist eventuell eine Sackgasse und kann dazu führen, dass man in einigen Jahren günstig von A nach B kommt, W-Lananschluss und Erfrischungsangebote werden die Wartezeiten erträglich gestalten …

Und ob die "Macher" das nicht schon wissen und man später das "günstig" auch noch streichen muss, das wird man erleben …

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